Streit über Umgang mit AfD:CSU-Rebell Bendels tritt aus der Partei aus

Der konservative CSU-Rebell David Bendels ist aus der Partei ausgetreten, nachdem ihm die Zentrale verboten hat, bei einer AfD-Veranstaltung in Hessen aufzutreten. "Es gab massiven Druck", sagte er am Donnerstag. Den letzten Bezugspunkt habe er verloren, als sich selbst einige Mitglieder des Konservativen Aufbruchs gegen ihn stellten, einer von ihm mitbegründeten Gruppierung in der CSU, die statt eines Rucks in die Mitte einen rechtskonservativen Kurs fordert. Bendels wollte bei einer AfD-Veranstaltung als Redner auftreten, da er es nicht für richtig halte, die Alternative für Deutschland zu ignorieren, sagte er. "Das ist mittlerweile eine demokratisch legitimierte Konkurrenzpartei", sagte er, "da hilft es nur, sich zu stellen." Das sah man in der CSU-Landesleitung anders und Justiziar Thilo Schmidt schrieb in einem Brief an Bendels, den dieser auf seiner Facebook-Seite veröffentlichte, dass er einen Auftritt bei der AfD für einen "Verstoß gegen die Grundsätze und Ordnung der CSU" halte. Er forderte ihn auf, den Termin abzusagen. Verschiedene Parteimitglieder, auch ranghohe Funktionäre, hätten ihn angerufen und teils unflätig beschimpft, sagte Bendels. Den Konservativen Aufbruch habe er begründet, um sich als Stachel in das Fleisch der CSU zu bohren, sagte er. Wenn die Mitglieder nun vor der Parteiführung kuschten, erfülle die Gruppierung ihren Sinn nicht mehr. Der 30-Jährige will sich jetzt von der Parteiarbeit erst mal fernhalten. Er wolle auch nicht in die AfD eintreten, sagte er.

© SZ vom 03.06.2016 / kaa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: