Elemente des populistischen Denkens sind zwar in der deutschen Bevölkerung verbreitet, sie haben in jüngster Zeit jedoch nicht zugenommen. Das zeigt die monatliche Umfrage des Instituts für Demoskopie Allensbach im Auftrag der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ im Vergleich zu früheren Erhebungen.
So hätten der Aussage, mit den derzeitigen politischen Möglichkeiten können die aktuellen Probleme nicht gelöst werden, 2003 noch 45 Prozent zugestimmt, heute tun das aber lediglich 33 Prozent, nach 28 Prozent im Jahr 2013. Ferner ist der Anteil derer, die von den Bundestagsabgeordneten den Eindruck haben, sie setzten sich nicht für die kleinen Leute ein, von 59 Prozent im Jahr 2001 auf 44 Prozent zurückgegangen.
Die AfD sei damit nicht die Ursache dieses Populismus, sie habe ihn nur sichtbar gemacht, so die Meinungsforscher von Allensbach. Unter den Anhängern der AfD sind die Elemente des Populismus wesentlich stärker vertreten als unter den Anhängern anderer Parteien. So stehen 60 Prozent der Deutschen einer repräsentativen Demokratie, in der ein Abgeordneter nach seinem Gewissen entscheidet, skeptisch gegenüber; bei der AfD sind es 85 Prozent.
Wer Deutschland auf eine Katastrophe zusteuern sieht
Während sich 24 Prozent aller Befragten dafür aussprechen, dass eine Partei keine Kompromisse eingehen dürfe, sind es bei den Anhängern der AfD 43 Prozent. Zudem sind 74 Prozent der AfD-Anhänger der Meinung, Deutschland steuere auf eine Katastrophe zu, während es bei allen Befragten nur 35 Prozent so sehen.
Bei der „Sonntagsfrage“ kommen CDU/CSU bei der Umfrage, die vom 28. April bis 12. Mai gemacht wurde, auf 33,5 Prozent. Die SPD würde 21 Prozent erzielen, würde am Sonntag gewählt. Die AfD käme auf 12,5 Prozent, die Grünen kämen auf 11,5 Prozent, die Linke würde 9 Prozent erzielen, die FDP 8 Prozent.
Damit blieb der Wert der Union im Vergleich zur vorherigen Umfrage Anfang April konstant. Die SPD hingegen verlor 2 Prozentpunkte. Hinzugewinnen konnten die AfD (+ 2 Prozentpunkte) und die Grünen (+ 0,5 Prozentpunkte). Keine Veränderungen gab es bei der Linken (9 Prozent) und der FDP (8 Prozent).