Rechtspopulismus : Wer hat Angst vorm Dämon AfD?
Seit den Landtagswahlen vom 13. März und dem Stuttgarter Parteitag der AfD macht sich ein Umdenken gegenüber den Rechtspopulisten bemerkbar. Das liegt einerseits daran, dass ein Programm auf dem Tisch liegt. Andererseits hat sich herausgestellt, dass eine pauschale Kritik als „braune“ Nachfolgepartei und die Talkshow-Strategie „Alle gegen einen“ ins Leere läuft - oder gar das Gegenteil dessen bewirkt, was beabsichtigt ist. Deshalb wird allenthalben vor einer „Dämonisierung“ der AfD gewarnt. Bestes Beispiel dafür und bislang die fundierteste Stellungnahme zum Umgang mit der AfD ist das Papier des stellvertretenden SPD-Vorsitzenden und Ersten Hamburger Bürgermeisters, Olaf Scholz, der es darin als „entscheidend“ bezeichnet, „die Partei in die konkrete thematische Auseinandersetzung zu zwingen“. Eine Brandmarkung als rechtsradikal oder rassistisch, wie sie oft auch aus der SPD vorgetragen wurde, hält Scholz dagegen für unglaubwürdig: „Solange die AfD ,nur‘ rechtspopulistisch ist, sollten wir sie nicht als Nazis bezeichnen.“